26. Mai 2005: ein wunderschöner Morgen im herrlichen Rheintal bei Koblenz und genau das richtige Wetter für einen Ausflug. Auf der malerisch gelegenen Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz werden über das verlängerte Wochenende Historienspiele mit Kelten, Römern, Rittern und Preußen abgehalten: ein wahres Spektakel für die ganze Familie. Also flugs Frau und Kinderschar ins Auto eingepackt und auf nach Koblenz, um Geschichte zum Anfassen zu erleben.
Schon von Weitem ist die mächtige Festung über der Stadt Koblenz zu sehen - eine prächtige Kulisse für diese Veranstaltung. Durch Tore und gewundene Gänge in den hohen Mauern geht es in die Festung und damit zurück in die Geschichte.
Der Festungsgraben von Ehrenbreitstein.
Gleich am Anfang treffen wir auf zwei gallische Sippen aus der Laténe-Zeit (400 v. Chr.). Neben der originalgetreuen Darstellung keltischen Alltagslebens werden authentische Handwerkstechniken gezeigt, wie: Wirtelspinnen, Bogenbauen, Brettchenweben, Keramik, Lederarbeiten, Drechslerei, Wollfilzen und -färben, Schmiedekunst und Münzgießen. Ein Glück, dass die rauhen Gesellen nicht ganz so kriegerisch sind, wie sie aussehen.
In einem anderen Teil des Festungsgrabens hat die "Cohorte XXVI" ihr Lager aufgeschlagen. Das paßt prächtig in den Schulunterricht meines Sohnes: Römer zum Anfassen (70 n. Chr). Auch hier werden neben dem Exerzieren der Legionäre mit anschließender Waffenschau, typisches Handwerk wie Steinhauen, Schmieden, Knochenschnitzen und Korbflechten gezeigt.
Modell einer römischen Weinkelterei.
"Hoffentlich fällt mir nicht der Himmel auf den Kopf!?"
In einem weiteren Innenhof befinden wir uns plötzlich im Mittelalter (1150 bis 1380). Hier befindet sich ein detailgetreu ausgestattetes Ritter- und Söldnerlager. Zur Begeisterung der ganzen Familie wohnen wir einem Rittertunier bei, bei dem sich die rauhen Gesellen kräftig verprügeln. Der anwesende Hofnarr sorgt für die notwendige Heiterkeit bei diesem doch blutrünstigen Spektakel. Gleich im Anschluß kommen wir zu einem Mittelalterlichen Markt und wohnen dem buntem Markttreiben mit Handwerkern, Höckerern, Marketendern und natürlich der bunten Schar der Spielleute und Gaukler bei. Hier wird auch hervorragend für unser leibliches Wohl gesorgt.
Drastische Strafen für schlechte Programmierer beim Figuren Journal.
Die preußische Artillerie: fertig zur Kanonade.
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Datum: | 26.05.2005 |
Autor: | Norbert Schrepf |
Fotos: | Norbert Schrepf |
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Wilder Gallischer Krieger.
Das Lager der "Cohorte XXVI".
Helm und Cornicu.
Legionäre machen Geschichte für die Besucher lebendig.
Herstellung von Mühlsteinen.
Das Ritterlager.
Stahl und Knochen prallen aufeinander ... hier jauchzt das Herz des holden Burgfräuleins.
Wein, Weib und Gesang - auf alle Fälle gab es ein köstliches Ritteressen.
Im Innenhof der Festung mit einem wunderbaren Blick über Koblenz präsentiert sich die preußische Artillerie (1890). Unter dem Jubel der Zuschauer findet eine Kanonade statt - nur den Kleinsten war dies nicht ganz geheuer.
Diese Historienspiele sind sicher einen Ausflug mit der ganzen Familie wert, da man hier gleich mehrere Epochen vor einer einmaligen Kulisse bewundern und erleben kann.
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